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Rundbrief Berlin-Brandenburg

Ausgabe November 2022


Editorial

Es ist November, morgens ist es dunkel, abends ist es dunkel, aber wir vom Redaktionsteam eures Rundbriefs bringen euch die Sonne ins Haus. In Berlin und Brandenburg ist nämlich richtig was los: Wir begrüßen alle Neumitglieder, treffen uns zu Stammtischen, veranstalten Seminare, gehen demonstrieren, halten Vorträge über den Übersetzerberuf, feiern Weihnachten und sehen uns auf Fachkonferenzen oder Jahresmitgliederversammlungen. Damit nicht genug: Das Mentoring-Programm geht in die nächste Runde und ihr könnt daran teilnehmen. Habe ich etwas vergessen? Bestimmt! Aber lest selbst.

Diana Bading


Rechtsstaat braucht gute Dolmetscher

Dolmetscherinnen und Dolmetscher leisten eine wichtige und verlässliche Arbeit bei Beschuldigten- und Zeugenvernehmungen. Handelt es sich jedoch um einen Einsatz im Rahmen einer Polizeimaßnahme, ist die Vergütung deutlich niedriger als bei einem Einsatz im Auftrag der Berliner Staatsanwaltschaft oder der Gerichte. Dasselbe gilt für Übersetzungen.

Dagegen wendet sich der BDÜ LV Berlin-Brandenburg schon länger, bislang leider vergeblich.

Um unserer Forderung Nachdruck zu verleihen, versammelten sich am 30. September 2022 zu Beginn des Bürobetriebs gut 40 Kolleginnen und Kollegen, darunter auch einige Nichtmitglieder, vor dem Sitz der Polizeipräsidentin von Berlin.

Unser Banner war ein Hingucker – und die Flyer kursieren inzwischen auch.


Unser Verband lebt vom ehrenamtlichen Engagement!

Am 21. Januar 2023 findet wieder unsere reguläre Jahresmitgliederversammlung (JMV) statt, bei der jedes Mal auch Vorstandswahlen stattfinden. Zum einen müssen sich manche Vorstandsmitglieder dem Votum der Mitglieder stellen, zum anderen können neue Mitglieder in den Vorstand aufgenommen werden. Der Vorstand besteht unserer Satzung zufolge aus einem/einer ersten und einem/einer zweiten Vorsitzenden sowie mindestens vier und höchstens acht weiteren Mitgliedern. Mit aktuell 6 Mitgliedern liegen also an der unteren Grenze und haben noch vier Plätze zu vergeben. Daher überlegt euch, bei der JMV im Januar für den Vorstand zu kandidieren.

 

Um mögliche Bedenken zu zerstreuen: Niemand muss ein enormes Vorwissen mitbringen, und niemand wird sofort ins kalte Wasser geworfen oder muss auf der Stelle Riesenaufgaben erledigen. Es muss auch niemand seit Ewigkeiten Mitglied sein oder alle Verbandsinterna kennen. Eigentlich ist es ganz einfach: Wer sich für das Verbandsleben interessiert und an Veranstaltungen teilnimmt, hat eigentlich schon den wesentlichen ersten Schritt getan. Natürlich helfen wir alle dann tüchtig bei der Einarbeitung und Eingewöhnung mit! Weitere Informationen gibt es bei Berthold unter forssman@bdue.de.

Und wer seine Fragen direkt loswerden will: Wir sehen uns hoffentlich bei der Weihnachtsfeier am 8. Dezember!


Wir begrüßen unsere Neumitglieder

Seit dem 01.10.2022 wurden als neue Mitglieder aufgenommen:

Frau Miriama Mayos, Staatlich geprüfte Übersetzerin, Slowakisch (M) (Ü), Deutsch (Ü)

Herr Finn Völker, MSc Softwarelokalisierung, Deutsch (M) (Ü), Englisch (Ü)


Mentee oder Mentor*in – das ist hier die Frage

In dieser Ausgabe geben wir euch Einblicke in das Mentoringprogramm unseres Landesverbandes.

Jedes Jahr startet ein zweijähriger Mentoringdurchlauf mit 6 Mentoren und 6 Mentees. Alle 4 Monate wechselt die Zusammensetzung, sodass am Ende der zwei Jahre jeder Mentee mit jedem Mentor einmal zusammenarbeiten konnte.

Außerdem gibt es einmal im Trimester einen gemeinsamen Stammtisch, der für den Austausch der 12 Teilnehmer*innen gedacht ist.

Worum geht es?

Als Mentees können sich entweder Berufsanfänger oder auch erfahrende Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen bewerben, die gerade Unterstützung benötigen. Die Mentoren stehen den Mentees dann gern mit Rat und Tat zur Seite. Im Fokus steht dabei das Unternehmerische, nicht so sehr das Fachliche, weshalb es in der Zusammensetzung keine Rolle spielt, ob Mentoren und Mentees die gleiche Sprachrichtung oder das gleiche Fachgebiet haben.

Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen, haben wir für euch zwei Erfahrungsberichte – sowohl aus Mentee- als auch aus Mentorensicht.

Mentee

Wir Übersetzer*innen arbeiten ja meist in unserem „stillen Kämmerlein“ allein vor uns hin. Der Austausch mit den Kollegen wird dadurch erschwert.

Gerade zu Beginn einer Selbstständigkeit und insbesondere, wenn man wie ich vorher in einem großen Unternehmen mit vielen Kollegen gearbeitet hat, fühlt man sich dann oft sehr einsam.

Ich habe mich Ende 2018 selbstständig gemacht und mich auch direkt für das Mentoringprogramm beworben. Ich hatte Glück und durfte bereits 2019 in den neuen Durchgang starten.

Besonders gefallen hat mir der regelmäßige Austausch mit den Kollegen, ob bei den Stammtischen oder aber auch in den Einzelgesprächen mit den jeweiligen Mentoren. Ich profitiere immer noch von den Erfahrungen und Ratschlägen.

Durch das Netzwerken im Mentoringprogramm hat sich für mich sogar auch eine mittlerweile langjährige Geschäftsbeziehung ergeben.

Anett Pätsch

Mentorin

Als ich am Anfang meiner Übersetzertätigkeit war, hätte ich gerne eine Mentorin gehabt. Ich war bereits Mitglied im BDÜ und es gab auch Seminare für Gründer, jedoch fehlte mir der persönliche Austausch. Daher ist es mir wichtig, heute selbst Mentorin zu sein und meine Erfahrungen weiterzugeben. Ich bin zurzeit in meinem zweiten Durchgang als Mentorin, bin also mittlerweile bereits vier Jahre „dabei“.

Ich finde es sehr spannend, dass alle Übersetzer und Dolmetscher dieselben Herausforderungen haben. Das trifft sowohl auf die Mentees als auch auf die Mentoren zu. Ich habe nicht nur meine Erfahrungen weitergegeben, sondern profitiere Auch von den Ideen der Mentees. Denn letztendlich ist klar, dass niemand alles wissen kann, auch wir Mentoren nicht.

Wenn du noch überlegst, ob du dich als Mentor bewerben sollst, du aber Bedenken wegen des Zeitaufwandes hast, kann ich dich beruhigen: Es gibt keine Vorgaben über die „Betreuungszeit“. Mentee und Mentor entscheiden individuell, wie sie miteinander in Kontakt treten und sich austauschen.

Und auch der Netzwerkfaktor sollte nicht außer Acht gelassen werden. Dadurch, dass man sich im Zeitraum von zwei Jahren immer wieder regelmäßig begegnet, lernt man sich auch besser kennen, als wenn man sich z. B. nur einmal auf einem Seminar begegnet.

Diana Bading

Los geht’s

Du hast jetzt Interesse, auch am Mentoringprogramm teilzunehmen? Die Bewerbungsfrist für den neuen Durchlauf ab 01.01.2023 läuft noch bis zum 30.11.2022. Weitere Informationen und die Bewerbungsbogen findest du hier: bb.bdue.de/fuer-mitglieder/mentoring

 


Der BDÜ im Potsdamer Landtag

Am 20. Oktober besuchte Hamid Rochdi, Ressortleiter für Justiz im BDÜ LV Berlin-Brandenburg, eine Anhörung vor dem Rechtsausschuss des Landtags in Potsdam. Zu den Teilnehmenden gehörte auch die brandenburgische Justizministerin Susanne Hoffmann. Dabei ging es natürlich wieder um die Frage des GDolmG, wobei Hamid Rochdi auf den derzeit noch immer fehlenden Bestandsschutz hinwies und erklärte, dass ab Januar 2027 ein massiver Mangel an Dolmetscherinnen und Dolmetschern in Berlin und Brandenburg drohe. Dabei konnte er gleichzeitig darauf verweisen, dass auch das staatliche Prüfungsamt für Übersetzer in Berlin ausdrücklich für einen Bestandsschutz ist (siehe den Septemberrundbrief). Abgeordnete stellten unter anderem Fragen zu Themen wie Bestandsschutz, Befristung und Schulungen, am Ende gab es zahlreiche Dankesbekundungen. Deutlich fiel auch Hamid Rochdis Schlusswort aus: „Gerichtsdolmetscherinnen und -übersetzer leisten einen großen Beitrag für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.“


Jahresmitgliederversammlung des Bundesverbands in Würzburg

Bei der Herbst-JMV Bund in Würzburg war der BDÜ LV Berlin-Brandenburg gut vertreten! Von links nach rechts: Peter Oehmen (2. Vorsitzender), Katrin Harlaß (bisherige Bundesreferentin für Literaturübersetzen), Christin Dallmann (1. Vorsitzende), Cornelia Rösel (neu in den Bundesvorstand gewählt) und André Lindemann (Bundesreferent). Herzlichen Dank an Katrin für ihr langjähriges Engagement und herzlichen Glückwunsch an Cornelia zur Wahl!


Erfolgreiche Fachkonferenz Sprache und Recht

Am 16./17. September fand in Berlin die Fachkonferenz Sprache und Recht des BDÜ e.V. statt, die federführend von unserer Ersten Vorsitzenden Christin Dallmann mitgestaltet worden ist.

300 Teilnehmer fanden sich im Kino Kosmos am Frankfurter Tor ein und genossen ca. 45 Vorträge, mehrere Podiumsdiskussionen und Workshops rund um das Thema „Rechtsvergleichung in der Praxis“. Die Veranstaltung hat viel positives Feedback bekommen, insbesondere haben es alle Kollegen genossen, sich nach der langen Zeit wiederzusehen. Die letzte FSR fand 2017 in Hannover statt.

Dieses Mal waren neben den Kollegen auch zahlreiche „externe“ Redner eingeladen, darunter Richter, Rechtsanwälte und Wissenschaftler. Auch von der EU waren Vertreter zugegen, sowie Vertreter politischer Parteien. Damit war die Veranstaltung nicht nur für die interne Community ein Erfolg, sondern unser Beruf, seine Herausforderungen und Bedürfnisse konnte auch gegegenüber unseren Auftraggebern eindrücklich präsentiert werden.


BDÜ LV BB zu Besuch bei der Euro Akademie Berlin

Ein ehemaliges Vorstandsmitglied rief beim LV BB an. Berthold Forssman vom aktuellen Vorstand kam. Gewünscht war einen Vortrag über den Übersetzerberuf mit anschließender Fragerunde vor einem Publikum von ca. 40 angehenden Fremdsprachenkorrespondenten der Euro Akademie Berlin an ihrem Standort in Berlin-Tegel. Daraus ist eine fantastische Veranstaltung geworden, die die Schüler*innen begeistert hat.

Berthold Forssman hat in einem kompakten, kenntnisreichen und doch sehr kurzweiligen Vortrag das Wichtigste über den Übersetzerberuf großartig vermittelt: von den Grundvoraussetzungen über Ausbildungsmöglichkeiten bis zu betriebswirtschaftlichen Grundlagen wie Akquise, Steuer, Marketing, etc. Im Gepäck hatte er nicht nur einige BDÜ-Infoflyer, sondern auch einiges an Filmmaterial, das die Tücken der audiovisuellen Übersetzung veranschaulichen sollte. Dazu viele Anekdoten aus dem eigenen Berufsleben und sogar ein Rollenspiel zum Verhandeln am Telefon (siehe Foto), bei dem viel gelacht wurde.

Schulleiterin wie Lehrkräfte haben eindeutig die Faszination und den Mehrwert einer solchen Veranstaltung erkannt und nahmen Bertholds Angebot - im Namen des LV BB - an, bei Gelegenheit wieder bei der Euro Akademie mit einem Vortrag vorbeizuschauen.

Luisa Callejón


Was ist das Besondere am Medium Comic und was macht das Übersetzen von Comics aus?

Beim Themenabend „Comicübersetzung“ betrachteten Lektorin Heike Drescher vom Reprodukt Verlag und ich, Lea Hübner, als im Bereich Comic profilierte Übersetzerin für Spanisch und Portugiesisch das „Innen“ – wie gehe ich um mit der Text-Bild-Verschränkung, Platzproblemen, Umgangssprache …? – und das „Außen“ – wie kommen fremdsprachige Comics hierher, wer mischt alles mit auf dem Weg zu unserem Lesepublikum?

Was tun, wenn Sprachspiel, Redewendung und Wortwitz – immer kniffelig zu übertragen, weil sie auf andere Bilder und Kenntnishorizonte rekurrieren als in der Zielsprache – im Comic nicht nur als Textproblem auftreten, sondern wenn der interkulturelle Transfer auch noch die visuelle Ebene berücksichtigen muss, etwa weil die Zeichnung damit spielt?

Spannend war auch zu sehen, aus welchen Sprachen und Ländern die meisten Comics auf dem deutschsprachigen Markt stammen und dass für Übersetzende, gerade „exotischer“ Sprachen, zu denen in meinem Fall schon Portugiesisch (!) zählt, beim Transfer von Werken aus Regionen abseits des typischen Literaturimports die Arbeit lange vor der eigentlichen Übersetzungsarbeit beginnt: Mit dem Wecken des Interesses bei hiesigen Verlagen, die aufgrund der Sprachbarriere und anderer Gründe, solchen Werken wenig Beachtung schenken.

Es war ein anregender Abend, veranstaltet von den die BücherFrauen Berlin, der treffenderweise im Comicladen Modern Graphics in der Kastanienallee stattfand. Im Dialog mit dem Publikum – Neugierige und Fachkundige – entspann sich ein lebendiger Austausch zu Erfahrungen und Problemstellungen.

Lea Hübner

 

Der BDÜ LV Berlin-Brandenburg begrüßt seine Neumitglieder!

Am 27. Oktober war es endlich wieder einmal so weit: Nach mittlerweile sogar mehrjähriger Corona-bedingter Pause und einem Picknick im Park im vergangenen Sommer gab es auch wieder ein „analoges“ Begrüßungs- und Kennenlerntreffen für die Neumitglieder im BDÜ LV Berlin-Brandenburg im Ristorante Primavera in Berlin-Kreuzberg. Dieses folgte dem bewährten, von Berthold Forssman eingeführten Muster, wonach die neu aufgenommenen Mitglieder neben einem „Startpaket“ auch einen persönlichen Brief mit Informationen über den Verband sowie die Einladung zu einem Treffen erhalten. Natürlich waren wie immer auch alle Mitglieder willkommen, die bei einem früheren Treffen nicht dabei sein konnten oder ganz einfach noch einmal kommen wollten. Und so wurde es eine heitere Runde bei Getränk, Pizza und anderen Gerichten mit viel Austausch und Netzwerken. Wir hoffen, dass sich unsere Neuen bei uns möglichst wohl – und vielleicht schon bald auch gar nicht mehr als Neulinge fühlen!

Dr. Berthold Forssman

 


Stammtisch Berlin am 10. Oktober 2022

Am 10.10.2022 hatte Michael Failenschmid wieder einmal zum Stammtisch eingeladen. Es trafen sich 11 Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen im Restaurant Max und Mortiz in Berlin. Es gab jede Menge gute Gespräche und Austausch unter Kollegen.

Stammtisch Berlin am 11. November 2022

Am 11.11. trafen sich ca. 20 Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen im Restaurant Weihenstephaner am Hackeschen Markt.

 

Herzlichen Dank an Michael Failenschmid für die Organisation der Stammtische in diesem Jahr.

 


Unterstützung für das Ressort Fortbildungen gesucht!

Fort- und Weiterbildung ist das A und O in unserem Berufsstand! Im Vorstand des BDÜ LV Berlin-Brandenburg fungiert das Ressort Fortbildung dabei als Schnittstelle zwischen Experten aus vielen Bereichen einerseits und interessierten Mitgliedern andererseits. Das ist eine ebenso wichtige wie spannende Aufgabe. Gesucht werden Kolleginnen und Kollegen, die bereit sind, am Ideenaustausch über Seminarangebote, an der Kontaktaufnahme mit Referenten und bei der Betreuung von (Präsenz- oder Online-) Seminaren mitzuwirken.

Bei Interesse bitte bei Vorstandsmitglied Zarah Samareh melden: samareh@bdue.de


Seminare und Veranstaltungen

 

15.11.2022: Legal Dinner

25.11.2022: Barrierefreie Kommunikation und Leichte Sprache - ein Überblick

08.12.2022: Weihnachtsfeier im Kaffeehaus Mila, Grolmannstraße 40, 10623 Berlin

21.01.2023: Jahresmitgliederversammlung des BDÜ LV Berlin-Brandenburg


Ihre Ansprechpartner im Landesverband

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Maida Fischer

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