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Rundbrief Berlin-Brandenburg

Ausgabe September 2022


BDÜ – Kundgebung vor dem Sitz der Polizeipräsidentin in Berlin

Unter dem Motto: „Rechtsstaat braucht gute Dolmetscher – Honorarsätze anpassen!“ veranstaltet der BDÜ LV Berlin-Brandenburg am 30.09.2022 von 08:00 bis 09:00 Uhr eine Kundgebung vor dem Sitz der Polizeipräsidentin von Berlin am Platz der Luftbrücke 6, 12101 Berlin. Mit diesem Protest fordert der BDÜ LV Berlin-Brandenburg die Anhebung der Honorare bei der Berliner Polizei.

Es wäre gut, wenn möglichst viele Kolleg:innen – auch in Begleitung von Familienangehörigen und Freunden – an diesem Tag den Weg zum Platz der Luftbrücke finden, um die überfällige Anpassung der Honorarsätze einzufordern.

Daher appelliert der BDÜ LV Berlin-Brandenburg an alle Kolleg:innen, an der Kundgebung teilzunehmen und die Kundgebung in ihrem Bekanntenkreis zu verbreiten, um einen deutlichen Akzent für diese berechtigte Forderung zu setzen.

Wir, die Mitglieder des BDÜ-Vorstandes des LV Berlin-Brandenburg, rufen alle Übersetzerinnen und Übersetzer, Dolmetscherinnen und Dolmetscher – BDÜ-Mitglieder und Nicht-Mitglieder– dazu auf, an der Kundgebung am 30.09.2022 in der Zeit von 08:00 bis 09:00 Uhr teilzunehmen.


Editorial

Die Sommer- und Urlaubszeit neigt sich dem Ende zu. Die Temperaturen werden kühler. Was passt da besser, als gemütlich im Warmen den neuen Rundbrief zu lesen?

Was ist seit der letzten Rundbriefausgabe geschehen? Unser Vorstand wurde vom Staatlichen Prüfungsamt in Berlin zum Gespräch empfangen und konnte hier das Gerichtsdolmetschergesetz ansprechen, die Mitglieder des BDÜ LV BB hatten die Möglichkeit, sich durch das Bundeskanzleramt führen zu lassen, und es gab natürlich wieder Stammtische.

Außerdem präsentieren wir euch witzige Redensarten aus anderen Sprachen und stellen euch unsere Mitglieder Christin Schachowksi und Laura Schillings vor.

Und ganz wichtig: Wir brauchen eure Unterstützung bei der Kundgebung am 30.09.2022. Alle Informationen hierzu findet ihr im Artikel.

Anregungen, Fragen und Wünsche könnt ihr an unsere Adresse bb.rundbrief@bdue.de richten.

Das Redaktionsteam – Diana Bading, Dr. Berthold Forssman und Anett Pätsch – wünscht euch viel Spaß beim Lesen.

Anett Pätsch


Wir begrüßen unsere Neumitglieder

Seit dem 01.08.2022 wurden als neue Mitglieder aufgenommen:

Frau Maria Befeldt, Staatlich geprüfte Übersetzerin, Deutsch (M) (Ü, §Ü), Spanisch (Ü, §Ü)

Frau Amal Janes-Al-Salti, Staatlich geprüfte Übersetzerin, Arabisch (M) (Ü, §Ü), Deutsch (Ü, §Ü)

Herr Hewad Laraway, Staatlich geprüfter Dolmetscher, Dari (M) (D, §D), Deutsch (D, §D)

Frau Olena Myronyk, Magistra pereklady (M. A. Übersetzen) (Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw), Ukrainisch (M) (Ü), Deutsch (Ü), Englisch (Ü)

Frau Mathilde Rosso, Diplôme de Traducteur, Spécialisation Communication Interculturelle et Traduction, Französisch (M) (Ü), Deutsch (Ü), Englisch (Ü)

Herr Hiroto Saito, Staatlich geprüfter Übersetzer, Deutsch (Ü, §Ü), Englisch (Ü, §Ü), Japanisch (M) (Ü)


Zu Besuch im Staatlichen Prüfungsamt

Am 19. Juli 2022 waren die Vorstandsmitglieder Hamid Rochdi (Justiz) und Dr. Berthold Forssman (Öffentlichkeitsarbeit und Neumitgliederbetreuung) zu Besuch im Staatlichen Prüfungsamt für Übersetzerinnen und Übersetzer und wurden von Behördenleiter Lutz Mannes freundlich empfangen. Aus dem ursprünglichen Kontakt wegen der möglichen Anwerbung von Neumitgliedern für den BDÜ hat sich seither eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt, die nur leider während Corona unterbrochen werden musste. Nun konnte es aber endlich wieder zur Sache gehen, und im Mittelpunkt des Gesprächs stand diesmal das Gerichtsdolmetschergesetz (GDolmG) und dabei natürlich die Rolle des Prüfungsamts. Deutlich wurde dabei vor allem zweierlei: Offenbar will Berlin auch die Regelungen für Ermächtigte neu formulieren. Betroffen wären dann also nicht mehr nur die Beeidigten, deren Beeidigung auszulaufen droht.

Vor allem aber unterstrich Herr Mannes, dass das Prüfungsamt auf keinen Fall über die Kapazitäten verfügt, eine solche Vielzahl von Prüfungen abzunehmen – zumal es in Berlin nach wie vor nur eine Übersetzer-, nicht aber eine Dolmetscherprüfung gibt. Schließlich sprach sich Herr Mannes auch klar für einen qualifizierten Bestandsschutz aus. Es war ein spannendes Gespräch – dem hoffentlich noch weitere folgen werden.


Vortrag bei der Uni Potsdam

An der Universität Potsdam wurde vor einigen Jahren in Kooperation mit der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin ein neuer Studiengang eingerichtet: Angewandte Kultur- und Translationsstudien (deutsch-polnisch). Die Uni Potsdam ist damit die einzige Hochschule im Gebiet des LV BB, die derzeit einen Studiengang zu Translationswissenschaft anbietet.

Die Studienleitung hatte Kontakt mit dem LV BB aufgenommen und um eine Veranstaltung zum Beruf des Dolmetschers/Übersetzers gebeten, da bei einigen ihrer Studenten das Interesse besteht, sich in diese Richtung zu orientieren. Im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes hat daher unsere 1. Vorsitzende Christin Dallmann im Juni einen Vortrag zum Berufsbild, dem Arbeitsalltag, den Möglichkeiten der Spezialisierung und – natürlich – den Vorteilen zur Mitgliedschaft in einem Berufsverband gehalten und den Studenten Rede und Antwort gestanden. Außerdem wurde vereinbart, den Kontakt zu halten und auch künftig für Fragen der Studenten oder der Studienleitung zum Thema Dolmetscher/Übersetzer zur Verfügung zu stehen.

Die Studenten müssen im Rahmen des Studiengangs ein Pflichtpraktikum absolvieren und wären froh, wenn Kollegen mit der Arbeitssprache Polnisch eine Praktikumsmöglichkeit anbieten würden. Eine ähnliche Anfrage für auch noch weitere Sprachen hatten wir bereits im letzten Jahr von der Uni Leipzig. Daher entstand nun die Idee, das Anbieten von Praktikumsplätzen auch bei Einzelunternehmern unseres Verbandes weiter zu prüfen. Einzelheiten dazu folgen im Herbst.


Stammtische des LV Berlin-Brandenburg

Am 29. August fand der Französisch-Stammtisch statt, Treffpunkt war das libanesisch-französischen Restaurant "Cèdre Blanc".

Zum Stammtisch Berlin trafen sich am 09.September fünfzehn Kolleginnen und Kollegen im Restaurant "Prater" im Prenzl'Berg.


Spanisch-Stammtisch

Nach einer längeren Pause trafen sich am 24. August acht Spanisch-Übersetzerinnen unter freiem Himmel im „Bellas Artes“ in Wilmersdorf bei Tapas, Bier und Wein zu einem neuen Stammtisch.

Die Gespräche ließen neben beruflichen Aspekten natürlich auch den wohlverdienten Urlaub nicht aus, der entweder schon genossen wurde (5 Stimmen) oder noch bevorsteht (3 Stimmen).

Der nächste Stammtisch – dann wieder in geschlossenen Räumen – findet Ende Oktober statt.

Das Kanzleramt ruft endlich wieder!

Am 20. Juli traf sich bei sengender Hitze eine Gruppe unverdrossener BDÜ-Mitglieder zu einer Führung durch das Kanzleramt. Nach dem Erfolg der Besuche 2019 hatte es leider eine coronabedingte Pause gegeben, aber endlich konnten wir wieder an alte Zeiten anknüpfen, und wieder war der Termin entsprechend stark nachgefragt. Begleitet wurde die Gruppe von Vorstandsmitglied Dr. Berthold Forssman, der auch den Termin organisiert hatte. Die Kontrollen waren rasch überwunden, und glücklicherweise ist das Kanzleramt innen klimatisiert! Die Führerin legte ihren Schwerpunkt auf die Architektur des Gebäudes, und in der Tat erwies sich der Bau als deutlich raffinierter und durchdachter, als viele von uns zunächst wohl angenommen hatten. Ein Höhepunkt war der Blick von der Terrasse, ebenso der Raum mit dem Kabinettstisch mit den Namensschildern aller Minister. Bei der Galerie mit den Bildern der ehemaligen Bundeskanzler konnten wir feststellen, dass Angela Merkel noch fehlte, und dann war die Zeit auch schon vorbei. Wer noch Zeit hatte, folgte mit in den Zollpackhof, um den Abend ausklingen zu lassen.

Dr. Berthold Forssman

 

Auch der zweite Termin am 25.08.2022 war schnell ausgebucht, den Kolleginnen und Kollegen hat der sehr gut moderierte Rundgang durch das Haus gefallen.


Langjährige Mitglieder stellen sich vor

Laura Schillings ist staatlich geprüfte und ermächtigte Übersetzerin für Französisch und Juristin. Sie übersetzt hauptsächlich Fachtexte aus den Bereichen Recht und Politik. Regelmäßig organisiert sie den BDÜ-Stammtisch für Französisch-Übersetzer und -Dolmetscher und ist Sprachkoordinatorin für Französisch und Moderatorin auf der Mitte September stattfindenden Fachkonferenz Sprache und Recht des BDÜ.

Wir von der Rundbriefredaktion haben Laura gebeten, ein paar Fragen für uns zu beantworten. Hier sind einige Ihrer Antworten. Den gesamten Text könnt ihr unter dem Link aufrufen.

Welches Hilfsmittel würde ich heute nicht mehr missen wollen?

Ich will ja keine Werbung machen, aber definitiv den dicken Fleck/Güttler/Kettler „Wörterbuch Recht, Wirtschaft und Politik“ Französisch-Deutsch. Es gibt natürlich auch tolle Online-Hilfsmittel, aber ich liebe das meditativ-nerdige Blättern im analogen Wörterbuch!

Was liebe ich an meinem Beruf?

Die Kreativität. Abgesehen von den juristischen Übersetzungen, die eher etwas Mechanisches haben, hat man ja beim Übersetzen viele Freiheiten, kann verschiedene Formulierungen wählen, am Stil feilen, den Text „rund“ machen usw. Es ist ein viel kreativerer Beruf, als viele Nicht-Übersetzer glauben.

Welche Formulierung / welchen Verhandlungstipp möchtest du gerne mitteilen?

Verkauft euch niemals unter Wert! Verhandelt immer auf Augenhöhe!

Was sind die drei dümmsten Fragen, die dir auf einer Party gestellt werden, sobald du dich als Übersetzer zu erkennen gibst?

  1. Übersetzt du simultan wie im Fernsehen?
  2. Braucht man überhaupt noch Übersetzer, jetzt wo es Maschinen dafür gibt?
  3. Wie viele Seiten schaffst du pro Tag?

Was sind dann deine Antworten?

  1. „Ich bin keine Dolmetscherin.“ Dann erkläre ich den Unterschied zwischen Übersetzen und Dolmetschen (Reaktion: große Augen, dass das unterschiedliche Berufe sind!).
  2. Ich erkläre die vielen Tücken der maschinellen Übersetzung (erste Reaktion: Ungläubigkeit, später: Erkenntnis!).
  3. „Das kommt darauf an …“ (Worauf alles, brauche ich hier ja nicht zu erklären).

Und als Abschluss: Was würdest du in unserem Rundbrief gerne öfter sehen oder lesen?

Weitere Antworten von anderen Mitgliedern auf diese Fragen.


Studierende im BDÜ

Hallo liebe Kolleg*innen,

hier schreibt euch ein Neumitglied, das dem Aufruf zur Vorstellung studentischer Mitglieder gefolgt ist. Ich studiere den Master Konferenzdolmetschen an der Universität Leipzig mit den Sprachen Englisch (B) und Spanisch (C) im inzwischen letzten Semester, in dem ich mich meiner Masterarbeit mit dem Thema Dolmetschen mit Text widme. Das Studium ist vielseitig und praxisorientiert. Es gibt Übungen für die verschiedenen Dolmetschdisziplinen (bilateral, simultan, konsekutiv) sowie Vorlesungen, u. a. zur Geschichte der Sprachmittlerberufe und zu neuen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (z. B. im Gerichtsdolmetschen). Außerdem werden viele praxisnahe Informationen angeboten zu Themen wie Honorarkalkulation, Erstellen von Angeboten und Rechnungen oder zu Stimmeinsatz und Präsentation. Die regelmäßigen Mock-Konferenzen und Projekte mit echten Auftraggebern liefern Einblicke in reale Einsatzsituationen. Gerade die echten Aufträge haben mir am besten gefallen: Beim Berliner Theatertreffen und als beratende Dolmetscherin konnte ich Erfahrungen sammeln, die mich in meiner Berufswahl bestätigt und Lust auf mehr gemacht haben.

Viele Grüße und auf gute Zusammenarbeit

Christin Schachowski


Schöne Redensarten

Meine Arbeitssprachen bedeuten für mich nicht nur „Arbeit“, sondern können auch sehr viel Spaß machen!

Das gilt für mich vor allem bei schönen Redensarten. Schwedisch „sich mit Schnäbeln und Klauen wehren“ ist zwar auf Anhieb verständlich, aber ich finde die Formulierung viel netter als „sich mit Händen und Füßen wehren“, denn ich stelle mir dann ein Heer aus niedlichen Tierchen wie in einem Zeichentrickfilm vor.

Darüber hinaus gibt es aber auch Redensarten, die man nicht auf Anhieb versteht. Schwedisch „Staub auf dem Regal haben“ heißt zum Beispiel so viel wie „nicht ganz bei Trost sein“. Wer „einen Klecks ins Protokoll macht“, tritt ins Fettnäpfchen. Und eine wunderbar schauerliche Stimmung hat für mich schwedisch „Eulen im Moor erahnen“ – und das heißt so viel wie Unrat wittern! Endgültig passen musste ich dagegen bei isländisch „Mir fallen alle toten Läuse vom Kopf!“. Als ich aber herausgefunden hatte, dass man damit sein grenzenloses Erstaunen zum Ausdruck bringt, hatte ich auch schon die deutsche Übersetzung parat, nämlich „mich laust der Affe“.

Du hast auch schöne Redensarten parat, die wir vielleicht nicht kennen? Dann schicke sie uns gerne unter bb.rundbrief@bdue.de.

Auch skurrile Themen nehmen wir weiterhin gerne in Empfang!

Dr. Berthold Forssman


Seminare und Veranstaltungen

16./17.09.2022: Wir wünschen den Teilnehmern eine tolle Fachkonferenz Sprache und Recht im schönen Kino Kosmos!

30.09.2022: Kundgebung zum Hieronymustag, 08:00 bis 09:00 Uhr vor dem Sitz der Polizeipräsidentin von Berlin am Platz der Luftbrücke.

17. + 24.10.2022: Onlineseminar: "Übersetzen und Dolmetschen für Behörden und Gerichte"

25.11.2022: Onlineseminar: "Barrierefreie Kommunikation und Übersetzung in Leichte Sprache – ein Überblick"


Zum Schluss: Gut zu wissen.

Das Bundesministerium der Finanzen hat mit den obersten Finanzbehörden der Länder die FAQs zur Energiepreispauschale (EPP) aktualisiert. Es werden Fragen beantwortet u.a. zur Anspruchsberechtigung, zur Festsetzung mit der Einkommensteuerveranlagung, zur Auszahlung an Arbeitnehmer durch Arbeitgeber, zum Einkommensteuer-Vorauszahlungsverfahren und zur Steuerpflicht.


Ihre Ansprechpartner im Landesverband

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Maida Fischer

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